Wie so oft in diesem Urlaub wachen wir heute bei strahlendem Sonnenschein auf. Es ist eine echte Freude, die Tür von Molly zu öffnen und direkt auf den See zu blicken. Polly nimmt sofort ihr morgendliches Bad, und nach einem kleinen Spaziergang von Thorsten und Polly in Richtung Wald, entlang des kleinen Wanderwegs, der direkt vom Campingplatz Målsånna Camping wegführt, frühstücken wir an unserem Holztisch direkt am See. Es ist wirklich eine wunderschöne Kulisse und ein wunderbares Frühstück. Wir machen aber etwas schnell, weil wir heute einen Ausflug an den Vätternsee machen wollen.
Wir fahren los in Richtung der Stadt Gränna, die bekannt ist für ihre Zuckerstangenproduktion, die dort Polkagrisor genannt werden. Die Fahrt dauert eine knappe Stunde. Unterwegs halten wir noch am höchsten Wasserfall von Småland und schauen ihn uns an. Der fast 20 Meter hohe Wasserfall ist wirklich beeindruckend. Wir kommen nahe an der Stadt Tranås vorbei, wo Rieke vor fast 50 Jahren einen Sommerurlaub verbracht hat.


Als wir in Gränna ankommen sehen wir, dass es dort wirklich sehr schön ist. Die Hauptstraße ist mit vielen hübschen Geschäften gesäumt, und es sieht insgesamt fast ein wenig wie am Gardasee aus. Allerdings ist es uns hier nach all der Ruhe an unseren anderen Orten doch etwas trubelig – auch das erinnert an manche touristische Stellen am Gardasee. Eine Zuckerstangenmanufaktur liegt neben der nächsten. Es gibt nur wenige andere Geschäfte, aber alles ist schön bunt und nett anzusehen.
Interessanterweise liegt die Stadt etwas oberhalb vom See, und bis runter ans Seeufer, von wo auch eine Fähre auf die Insel Visingsö führt, sind es doch einige hundert Meter. Wir parken, schlendern durch den Ort, und natürlich schauen wir auch bei der Produktion der Zuckerstangen zu und können nicht widerstehen, jedem eine Zuckerstange zu kaufen.







Von Gränna aus fahren wir weiter, etwas südlich, in den kleinen Ort Röttle. In diesem Ort fließt ein kleiner Bach, der auch über einen kleinen Wasserfall führt. Der Ort ist bekannt für die Mühlen, die es dort gab; zwei davon stehen immer noch. Der Bach und das kleine Tal dort erinnern fast etwas an das Papiermühlental am Gardasee. Wir spazieren den Bach entlang, steigen einige Treppen und Wege hinauf und suchen uns einen Platz für ein Picknick.
Direkt an einer der noch stehenden Mühlen setzen wir uns auf eine Bank und genießen im Sonnenschein eine kleine Stärkung. Polly freut sich natürlich über das viele Wasser, das es an jeder Ecke gibt, und lässt kaum eine Gelegenheit aus, um sich kurz abzukühlen. Im Gegensatz zu Italien ist das Wetter jedoch sehr angenehm und nicht zu heiß.
Von Röttle aus fahren wir wieder los, allerdings müssen wir noch eine Gasflasche besorgen, denn Thorsten hatte sich etwas verschätzt. Am Morgen war unsere Gasflasche aus Deutschland leer gegangen. Zum Glück gibt es an fast jeder größeren Tankstelle in Schweden Gasflaschen zu kaufen. Es gibt nur ein Problem: der Anschluss für die Gasflaschen ist anders als in Deutschland. Also starten wir eine kleine Odyssee auf der Suche nach einem passenden Adapter.
Wir fahren zu mehreren Baumärkten und schließlich zu einem Laden für Heimtierbedarf, bei dem es auch Gasflaschen gibt. Dort erhalten wir dann tatsächlich den entscheidenden Tipp: Beim Heimwerkerbedarf Jula soll es passende Adapter geben. Und tatsächlich, dort finden wir den passenden Adapter. Wir fahren zurück zum Målsånna Campingplatz, und nach kurzer Tüftelei und abgeschnittenen Gasschlauch haben wir endlich wieder Gas in der Molly!
Thorsten und Linus gehen noch im See schwimmen. Während Linus sich für den Hundesteg entscheidet und direkt dort ins Wasser geht, wählt Thorsten etwas später den großen Steg. Leider schneidet sich Linus ein wenig die Füße an scharfen Muscheln auf. Bei Thorsten ist das Wasser sehr tief, sodass er problemlos schwimmen kann.
Danach grillen wir an unserem privaten Holztisch direkt am See. Es gibt Nudelsalat, grünen Salat und leckeres Fleisch. Wirklich ein traumhafter Ort, um das zu genießen.
Später, als es dunkel ist, halten wir wieder nach Sternschnuppen Ausschau. Besonders Linus ist sehr eifrig dabei. Nach kurzer Zeit kommt er aufgeregt zur Molly gerannt und sagt, dass er glaubt, Polarlichter zu sehen. Wir gehen alle nach draußen, und tatsächlich sieht man in Richtung Norden ein schwaches Leuchten am Himmel. Thorsten und Linus machen einen kurzen Spaziergang in den Wald zu einer Lichtung, wo es weniger störende Lichtquellen gibt. Dort sieht man die Polarlichter dann deutlicher, und mit dem Handy können wir wunderbar das grüne Licht dieser einfangen.
Zurück an der Molly werden die Polarlichter immer deutlicher. Auch Mone kommt wieder dazu und schaut sich das Spektakel an. Wir können wunderschöne Fotos von grünen und sogar lila Polarlichtern machen und sind hellauf begeistert! Ida hatte sich schon ins Bett gelegt, weil sie müde war. Aber wir können nicht zulassen, dass sie das verpasst. Also holen wir sie noch einmal aus dem Bett. Papa trägt sie zum Hundesteg, und auch sie genießt das sensationelle Schauspiel. Erst spät in der Nacht, nach eins, können wir uns davon trennen und gehen endlich schlafen.








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